Abenden
Der Sinn des Namens ist wohl: „bei den Benden“; „Benden“ sind im hiesigen Sprachgebrauch feuchte Wiesen im Tal.
Abenden hat eine lange Geschichte. Bereits vor dem Jahr 1000 gab es auf der „Hundsley“ einen „Abschnittswall“, d.h.: im Mittelalter befand sich hier eine kleine einfache Burganlage. Über ihren Erbauer gibt es keine Nachrichten. Heute noch ist die Wallburg deutlich zu erkennen.
Über die Ausgrabungen von 1967 heißt es in den „Bonner Jahrbüchern“: „An der Südwestecke des Burgplatzes war etwas unter dem Bergplateau in den anstehenden Felsen Bearbeitungsspuren zu erkennen. Bei der Untersuchung an einigen nebeneinander liegenden Stellen wurden hier eckig ausgehauene Nischen festgestellt, die 0,3-0,6 m breit und 1,5 m tief waren. Nach Lage und Ausführung darf angenommen werden, dass hier zur Verstärkung der Abwehr und zur Erschwerung des an und für sich schon schwierigen Aufstiegs hölzerne Palisaden befestigt waren.“
Nach Untersuchungen von Schriftproben fällt die Ersterwähnung von Abenden wohl in den Zeitraum von 1210-1230.
Heinrich Tichelbäcker: „Bei Abenden ist die erste Nennung etwas unüblich. Das Prämonstratenserinnenkloster Füssenich bei Zülpich wurde 1147 durch den Kölner Erzbischof Arnold I. gegründet; die Herren von Heimbach wurden zu Klostervögten (ursprünglich ein Rechtsbeistand; im Mittelalter der Inhaber einer Schutzherrschaft) bestellt. Im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf befindet sich eine Schenkungsurkunde für das Kloster von 1198. ... Die Rückseite der Urkunde wurde zur Anlage eines Registers über jährlich wiederkehrende Einkünfte benutzt, die Schenkungen oder Zinsverpflichtungen betrafen. ... „Aus Abenden drei Schwestern: Ida, Hacheza und Mechtilde. Ihr Abgabetermin ist der 29. September. De Abende sorores tres. Idy, Hacheza, Mechtildis. Isti solvunt in festo Michaelis“.
1245 wird der Lehnshof Hollig erstmals als „Curte in Holineych“ erwähnt, und zwar erhebt Graf Wilhelm IV. von Jülich das Pfandrecht auf diesen Hof. Unter diesem Recht versteht man, dass der Gläubiger das ihm überantwortete Pfand zur Befriedigung seiner Forderungen verwerten darf.
Am 22. Februar 1347 tragen Johann, Herr zu Reifferscheid, und seine Frau Mechtilde Erzbischof Balduin von Trier für tausend Schildgulden („scutagium“, jede Steuerforderung auf der Basis des Lehensbesitzes, stellte die Ablösung für den persönlichen Kriegsdienst dar) ihre Herrlichkeit Thum als Mannlehen (der Besitzer muss mit Pferd und Harnisch (Schutzrüstung mit Helm) Ritterdienste leisten) auf. Dazu gehörten „der Hof Kuffheim und in dem Dorf Abenden eine Gasse, genannt Niederheim, der hoff van Kuffheim und eyn gasse in dem dorfe zu Abende, gnant Nyderkeim“. Der vorstehende Buchstabe „k“ dürfte nach der Quelle ein Schreib- oder Lesefehler sein, müsste richtig „h“ heißen.
1316 wird ein Maig von Obendin genannt.
Die erste Erwähnung des Weinbaus für Abenden erfolgt am 24. Februar 1359. Weismantel: „Vor den Schöffen von Nideggen verkaufen Johan Ysvogil und seine Frau Stina, von Abenden, mit gesamter Hand dem St.-Julians-Hospital vor der Dürener Pforte eine erbliche, ewige, jährliche Rente von 3 Mark in Nideggen gängigen Geldes. Die Eheleute geloben, die Rente jedes Jahr am 1. Oktober oder innerhalb der 14 darauf folgenden Nächte den jeweiligen Meistern des Hospitals zur Labung und Speisung der armen Siechen und Fremden - soweit es reicht - zu entrichten. Das Geld muss auf ihre Kosten in Nideggen ausgeliefert werden. Als Unterpfand setzen sie ½ Morgen Weingarten, die zu Abenden an der Buschoiffshelden („An der Afheld“) eingegrenzt liegen. Sie geloben auch, den Weingarten in gutem Zustand zu erhalten.“
Eine einfache Rurbrücke besteht wohl schon 1375. 1570 wird dann die Mühle oberhalb des Dorfs am Mühlbach erstmals erwähnt; ihr Besitzer ist der Bürvenicher Schultheiß. Am 15. August 1677 brennt Abenden ab. Aschenbroich: „In diesem Jahre kamen auch die Franzosen in unsere Gegend und steckte ein Trupp am Mariahimmelfahrtstag das Dörfchen Abenden in Brand.“
Abenden gehörte zu einer Hälfte den Jülicher Grafen, zur anderen den Herren von Palant. Und so war Abenden ein wichtiger Grenzort und die so genannte „Zülpicher Bannmeile“ verlief mitten durch den Ort. Der exakte Grenzpunkt war die Rurbrücke. Diese Trennung schlug sich auch im kirchlichen Bereich nieder: ein teil des Dorfes gehörte zur Pfarre Wollersheim, der andere zu St. Clemens in Berg.
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Ort
Frau Walburga Graßmann
Ortsvorsteherin
Mühlbachstr. 38
52385 Nideggen
Berg-Thuir
Die Doppelgemeinde Berg-Thuir mit ihren rund 700 Einwohnern kann sich wegen ihrer ausgesprochen schönen Lage rühmen. Der Stadtteil Berg liegt auf einem Höhenplateau, während Thuir ca. 1 km entfernt im Tal liegt. In Thuir stand bis vor ca. 150 Jahren eine Wasserburg, welche komplett abgerissen wurde. Mit den Steinen wurde reger Handel getrieben, sie wurden für den Bau mehrerer Häuser in Berg und Thuir verwendet.
Berg liegt am Rande des Nideggener Plateaus, von wo die Felsen fast senkrecht ins Rurtal abfallen. Vom höchsten Punkt, 345 Meter, dem Clemensstock hat man eine herrliche Aussicht nach allen Himmelsrichtungen. Bei klarem Wetter erkennt man gegen Südosten das Siebengebirge mit dem Petersberg und dem bekannten Hotel, dem ehemaligen Gästehaus der Bundesrepublik Deutschland. Man sieht den Drachenfels und den Berg Löwenburg mit der gleichnamigen Burgruine. Nach Süden reicht der Blick bis zur Hohen Acht, dem höchsten Berg der Eifel (747 m hoch) und nach Westen sieht man die ersten Venndörfer. Nach Norden und Nordosten schaut man über Düren, das Jülicher Land und die Zülpicher Börde, ja bei sehr klarer Sicht ist sogar der Kölner Dom zu sehen.
Berg-Thuir liegt mitten im Gebiet der devonischen Muschelkalkkuppen mit einer äußerst seltenen Flora, in der in Deutschland die nördlichsten Orchideen blühen.
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Ort
Herr Manfred Hurtz
Ortsvorsteher
Utenwinkler Hof
52385 Nideggen
Brück
1439 verkauft Gerhard Molterfass („Gerart Molteruas van der Brucgen under Nydecken“) seinen Teil Wasser bei Callerbend. „Brück“ heißt es erstmals 1846 in einer preußischen Kartenaufnahme. 1472 wird zum ersten Mal ein einfacher Rurübergang erwähnt. 1492 erfolgt die erste Bezeugung des „mullenweghs“, des Fuhrwegs von der Rurbrücke bzw. der Bann(Pflicht-)mühle in Schüdderfeld hinauf in die Stadt. Die größten Rechte an der Schüdderfelder Mühle - es handelte sich um eine Öl- und Kornmühle - hatte der Herzog von Jülich, der sie aber jeweils einem Pachtherrn überlässt.
Kirchlich gehörten Hetzingen, Brück und der links von der Kall liegende Teil Zerkalls im 17. Jahrhundert zur Pfarre Simmerath. Der gegenüberliegende Teil gehörte zu Bergstein.
In Hetzingen gab es eine Kapelle; über sie - sie gehörte zur Pfarre St. Clemens in Berg - gibt es nur wenige und vage Informationen. In Berg wurden auch die Toten beerdigt, die man zuvor über den „Lichwääch“, den Leichenweg, dorthin geschafft hatte. Nach 1810 wurde die Kapelle abgerissen.
In Brück wurde nach 1910 von Carl Küchler das Hotel „Schloßhof“ (man inserierte u.a. mit „Feinbürgerliches Haus in geschützter Lage am Waldrand an der Rur“) eröffnet. 1928 ging das Haus in den Besitz der Familie Ziegler über. Es bestand bis Mitte der 1930er Jahre.
Später wurde es einem völlig neuen Zweck übergeben: Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) kaufte es und eröffnete nach völligem Umbau am 5. April 1939 in ihm das zweite Müttererholungsheim im Raum Köln-Aachen. Vierzig Mütter hielten sich jeweils 26 Tage lang im Heim auf, so dass die Jahresfrequenz rund 485 - 500 Erholungssuchende betrug.
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Ort
Herr Gereon Diart
Ortsvorsteher
Campingweg 1
52385 Nideggen
Embken
Embeke wird 1208 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Der heutige Ortsname findet sich dann in den Jahren 1806/07 in der so genannten „Tranchot-Karte“ aus der Zeit der französischen Besatzung des linken Rheinlandes.
Bezüglich der Deutung des Ortsnamens gibt es eine ganze Reihe von Versionen. Der durch den Ort fließende Neffelbach ist für das Dorf von großer Bedeutung, und so darf wohl angenommen werden, dass er dem Ort seinen Namen gab. Im deutschen Sprachraum findet sich für Wasser häufig der Begriff „Ambra“. Schließlich wurde aus „Ambe-aha“ über Embeke(n) dann Embken.
Ausgangs des Mittelalters war Embken mit seinen 25 Lehnshöfen der reichste Ort im gesamten damaligen Amt Nideggen. Embken und Wollersheim waren merowingische Königsgüter, kamen später an das Stift Maria im Kapitol zu Köln und gehörten beide zur Vogtei Hengebach (Heimbach) der Herrschaft Jülich. Beide Orte bildeten gemeinsam ein Gericht im Zuständigkeitsbereich der Nideggener Amtsleute.
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Ort
Herr Heinz Esser
Ortsvorsteher
Kleine Königstr. 57
52385 Nideggen
Muldenau
Muldenau hieß bis zum Jahre 1919 „Pissenheim“ und wurde erst aufgrund eines Ministerialerlasses in den heutigen Namen umbenannt. Aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrende Soldaten hatten sich darum bemüht. Sie - wie viele andere vor ihnen – hatten sich stets geschämt, wenn sie den Namen ihres Heimatortes nennen mussten. Der neue Name war nun unverfänglich.
Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ist dem Grundwort „-heim“ zur näheren Bestimmung ein Personenname hinzugefügt worden. Altdeutsche männliche Kurznamen wie „Bisi“, „Biso“, „Bisso“, „Pisso“ oder „Pissin“ dürften hier Pate gestanden haben, und so ergibt sich wohl „Heim des Pisso“ als Grundlage für die alte Ortsbezeichnung des heutigen Stadtteils Muldenau.
Der Ort kann auf eine lange Besiedlung zurückblicken, was aus römischer Zeit stammende umfangreiche Baureste, römische Ziegel und vieles mehr zeigen. Schon kurz nach der fränkischen Landnahme war die Umgebung von Muldenau u.a. Schauplatz eines Aufmarsches des fränkischen Heerbanns unter König Chlodwig. Zahlreiche fränkische Plattengräber, die 1908 gefunden wurden, weisen ebenfalls in diese Zeit.
1270 werden ein Henricus de Pissenheim und ein Winemarus de Pissenheim genannt. In der Tranchot-Karte hieß es 1806/07 dann Pissenheim. Weitere Namen waren u.a. Phissem und Pißheim.
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Ort
Frau Helga Baum
Ortsvorsteherin
Ulmenstr. 40
52385 Nideggen
Nideggen
Die Stadt hat in ihrer Geschichte verschiedene Namen getragen. Letztendlich lässt sich die Bedeutung des Namens aber wohl nicht zweifelsfrei feststellen. Es gibt verschiedene Auslegungen. Eine von ihnen ist diese: „Nideggen, auch Niedegg genannt“, sei „die Ortschaft unter oder hinter dem Bergvorsprung, sei gebildet wie das „schweizerische Niedwalden, das auch nied dem Wald heißt“.
Von 1177 bis 1191 ließ der Graf Wilhelm II. von Jülich in seinem erbitterten Ringen mit Kurköln die Burg Nideggen erbauen; sie blieb bis zum 15. Jahrhundert die Residenz der Jülicher Grafen. Ihr ältester Teil ist der mächtige Bergfried
Die Stadt und ihre Befestigung litten – wie die Burg – im Laufe der Jahrhunderte sehr stark. Die ständigen Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts (1609 Jülicher Erbfolgestreit, 1618-1648 Dreißigjähriger Krieg, 1673-1679 Kriege Ludwigs XIV., 1701-1714 Spanischer Erbfolgekrieg, ab 1740 Österreichischer Erbfolgekrieg, 1794 Französisch-Österreichischer Krieg) ließen die Bevölkerung nicht zur Ruhe kommen. Was nicht durch Kriege zerstört wurde, fiel 1756 einem Erdbeben und 1795 einem Großfeuer zum Opfer. Zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs wurden nur noch 40 Haushalte gezählt. Erst mit Beginn der Preußischen Herrschaft setzte 1815 eine längere Friedenszeit ein.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt noch einmal schwer zerstört. Nur 11 % der Gebäude blieben unversehrt. Der Wiederaufbau begann bald. Die früheren Fachwerkhäuser werden vor allem durch Neubauten aus dem im Rurtal anstehenden Buntsandstein ersetzt. Nach der Erneuerung des Wasser- und Kanalnetzes wurden der Marktplatz und einige Straßen der Innenstadt in altem Stil gepflastert.
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Ort
Herr Sigurd Nießen
Ortsvorsteher
Mozartweg 1
52385 Nideggen
Rath
Rath („Royde“) ist eine charakteristische Rodebezeichnung. Das Dorf liegt am Rand der Mausauel-Waldungen und war bis zur französischen Besetzung des linken Rheinufers als Folge der Französischen Revolution (1794-1814) ein selbstständiges Dorf, dessen Mittelpunkt drei Höfe bildeten. Verwaltungsrechtlich wurde Rath 1804 Nideggen zugeordnet.
Das Wahrzeichen ist die dem Heiligen Antonius von Padua geweihte Kapelle, die mit dem ansprechenden Rundbau ihrer Apsis das Gesicht der Hauptdurchgangsstraße mitbestimmt.
Bei Touristen und vor allem Wanderern gleichsam ist Rath ein äußerst beliebtes Ziel, vor allem wegen der gigantischen Felsformationen und Ausblicke in seiner nahen Umgebung.
Der „Männer- und Jünglingsverein „Eintracht“ Rath 1909 e. V.“ organisiert das gesellschaftliche Leben im Dorf. Seit ein paar Jahren gehört hierzu ein kleiner, aber feiner Weihnachtsmarkt im Advent. Wichtigste Aufgabe des Vereins ist jedoch die Pflege und Erhaltung der St. Antonius-Kapelle.
2009 eröffnete der Verein im alten „Spritzenhäuschen“ an der Rather Straße in bescheidenem Rahmen ein dennoch beachtenswertes „Museum“. Zu sehen sind Zeugnisse aus der Dorfgeschichte: alte Fotos, Gratulationen, Gerätschaften und Werkzeuge u.v.a.m.
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Ort
Herr Lothar Golzheim
Ortsvorsteher
Boicher Weg 1
52385 Nideggen
Schmidt
Der Ursprung des Ortes Schmidt ist, wie Ausgrabungen gezeigt haben, auf römische Besiedlung zurückzuführen. Zahlreiche Fundstellen im Ort selbst sowie im Buhlert und in der Umgebung von Schmidt zeigen dies. Der Name Schmidt wird erstmals in einer Urkunde im Jahre 1487 erwähnt und stammt wahrscheinlich von „Schmiede“ ab. Die Besiedlung von Schmidt erfolgte im Wesentlichen nach dem 30-jährigen Krieg. Auch die Ortslagen Froitscheidt und Harscheidt werden nun besiedelt. Hier entstehen mehrere fränkische Hofanlagen, von denen eine noch bis heute in Harscheidt erhalten ist. Kommerscheidt wird etwa zur gleichen Zeit von sogenannten „Wiedertäufern“ besiedelt, die, aus Frankreich vertrieben, über Aachen den Weg in die Eifel finden.
Schon die Römer suchten hier nach Eisenerz und wurden fündig. Gutes Eisenerz wurde in den Hängen zur Rur gefunden. Dort heißt die Gemarkung heute noch „Im Erzenreich“. Im Hochofen in Zweifallshammer wurde das Erz verhüttet. Dazu brauchte man viel Holzkohle, die man aus den umliegenden Wäldern durch die Köhlerei gewann. Noch bis in die 1960er Jahre wurde in Schmidt die Köhlerei betrieben.
Während des Zweiten Weltkrieges tobten im November 1944 und Anfang Februar 1945 um Schmidt erbitterte Kämpfe, in deren Verlauf der Ort fast vollständig zerstört wurde. Durch intensiven Einsatz der Bevölkerung wurde Schmidt samt der zerstörten Kirche wieder aufgebaut. Da man nur mit „Naturalien“ bezahlen konnte, ging der Aufbau sehr langsam von statten. Hier halfen sich die Schmidter Bürger, indem sie im belgischen Grenzgebiet hauptsächlich Zigaretten und Kaffee schmuggelten und mit dem Erlös auch den Aufbau der Kirche unterstützen. Die meist geschmuggelte Kaffeesorte hieß „Mocca Türk“. Bei der Einweihung am Hubertustag im Jahre 1950 erhielt die wieder aufgebaute Kirche daher vom damaligen Weihbischof umgangssprachlich den Namen „St. Mocca“.
Heute beherbergt die Kirche neben einem Nationalpark-Infopunkt auch den „Raum des Friedens“, den die Schmidter im Rahmen ihrer friedenspolitischen Arbeit gestaltet haben. Hier wird nicht nur der eigenen, sondern der Kriegstoten aller Nationen gedacht. Die Kirchengemeinde stellt seit Jahren Frieden, Verständnis und Versöhnung in den Vordergrund all ihrer Aktivitäten.
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Ort
Herr Adalbert van Londen
Ortsvorsteher
Froitscheidter Str. 81
52385 Nideggen
Wollersheim
„Wolresheim“ so lautet die erste Erwähnung aus dem Jahre 1184. Damals besaß das Kölner Stift „St. Maria im Kapitol“ hier einen so genannten „Frauenhof“ (auch: Fronhof; so genannt, weil er sich im Besitz von Klosterfrauen befand).
Auf dem nahe des Ortsrands liegenden „Pützberg“ fand man gegen Ende der 1930er Jahre ein Gräberfeld aus der fränkischen Zeit (5.-9. Jahrhundert). Das Grundwort „-heim“ lässt darauf schließen, dass der Ort durch fränkische Landnahme entstanden ist. Und so kann man vermuten, dass damals auch schon die heutige Ortslage existierte.
Wollersheim hat neben seinen zwei imposanten Kirchen noch eine Reihe alter und als Denkmal geschützter Gebäude. Die große Backsteinkirche wurde am 9. Juni 1904 durch den Kölner Weihbischof Dr. Josef Müller eingesegnet. Da der Glockenstuhl aus Stahl die Schwingungen der Glocken zu stark auf den Turm und das Schiff übertrug, musste er 1959 durch einen hölzernen ersetzt werden. Damit weiter zu den Gottesdiensten geläutet werden konnte, ließ man eine der Glocken herunter und stellte sie neben dem Gotteshaus auf. Die alte Kirche dagegen zeugt von der langen Geschichte des Dorfes. Mit ihrem Turm aus dem 12. Jahrhundert gilt sie als eines der ältesten Sakralbauwerke im Dürener Land. Im Inneren des Turms befindet sich eine romanische Kapellenanlage.
1791 gründete Jacobus Cramer seine Brauerei, die seitdem im Familienbesitz ist. Die Braugerste aus Wollersheim ist wegen ihrer besonderen Qualität bundesweit bekannt. Nachdem der Durchgangsverkehr über eine 1993 eingeweihte neue Straße um den Ort geleitet wird, die Hauptstraße im Ortskern gänzlich erneuert und ein Dorfplatz angelegt wurden, präsentiert sich der Ort als einer der schönsten Orte der Voreifel.
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Ort
Herr Hubert Müller
Ortsvorsteher
Gödersheimer Weg 3
52385 Nideggen